Artist in Residence

zoEspaces lädt halbjährlich eine/einen junge/n Tanzschaffende/n (Tänzer*innen, Choreograf*innen) ein, in den Räumen von zoEspaces ein künstlerisches Werk im Bereich Zeitgenössischer Tanz zu erarbeiten. Im Rahmen von 150 Stunden soll ein Tanzstück entwickelt werden, dass am Ende der halbjährigen Residence an einer Performance öffentlich präsentiert wird. 

Mit der Residence will zoEspaces die Tanzschaffenden unterstützen, sich in ihrem künstlerischen und professionellem Tanzschaffen weiterzuentwickeln. Die Residence richtet sich an junge, noch nicht etablierte Künstler*innen aus Basel, der Dreiland-Region oder aus anderen Gegenden der Schweiz. Sie sollen die Möglichkeit haben, in einem geschützten Rahmen auf das Ziel der Performance hinzuarbeiten. Für die Gewähr dieses Zieles findet in der Mitte der Residence ein Pre-Showing mit Brigitte Züger und Tina Mantel  und einigen geladenen Gästen statt. Diese können auch vom Artist in Residence eingeladen werden.

Da der zeitgenössischen Tanz noch immer nicht so wie erwünscht bekannt und anerkannt ist, erwarten wir von unseren Artist in Residence, dass er oder sie während der Residence ein Vermittlungsprojekt von 8 bis 10 Stunden für das interessierte Publikum anbietet. Darin soll die Thematik der eigenen Choreographie und/oder die Erarbeitung dieser vermittelt werden.

So will zoEspaces einen Beitrag zur Bereicherung des zeitgenössischen Tanzes in Basel leisten, zur seiner Weiterentwicklung anstossen und ihn dem breiten Publikum näher bringen.

Informationen  für den Artist in Residence und für Sponsoren wird hier eingefügt

Brigitte Züger (zoEspaces) wird für die Auswahl des Artist in Residence von

Tina Mantel, Zürich unterstützt

Das Tanzbüro Basel steht zoeEpaces beratend zur Verfügung

 

Informationen Artist in Residence für Tanzschaffende und Sponsoren

Zina Vaessen mit ihrem Stück „Das Quartier in uns“.

Inwiefern ist Aufmerksamkeit sensorisch wahrnehmbar?
Inwiefern ist sie übertragbar? Inwiefern ist Aufmerksamkeit eine Berührung?
Ist Berührung die Tatsache unserer Verbindung oder unserer Trennung mit der Welt (z.B. des Quartiers St. Johann)?
Welche Qualitäten und Formen entstehen, wenn wir unsere Körperwahrnehmungen als Impulsgeber nutzen und in Bewegung übersetzen?

„Berührung ist eine Bewegung: Wenn ich etwas berühre, bedeutet das immer, dass ich auch zurück berührt werde und dieses Zurückberühren kann ich wiederum berühren. Berührung ist somit eine Bewegung. Es ist diese Bewegung, die uns existieren lässt.“ Erin Manning (Politics of Touch)

„Berührung ist eine Form von Aufmerksamkeit. Berührung lenkt unsere Aufmerksamkeit. Umgekehrt bestimmen die Qualitäten der Aufmerksamkeit die Berührung. Berührung ist also auch verkörperte Aufmerksamkeit.“ Nita Little (Quelle: Workshops).

Kurzbiografie Zina Vanessen

Zina Vaessen ist freischaffende Tänzerin und Choreografin. Sie studierte Soziologie in Genf und schloss mit einem Diplom in Musik- und Bewegungspädagogik ihr Studium an der Musikhochschule in Trossingen ab. 2013 absolvierte sie ihre Tanzausbildung an der bewegungs-art in Freiburg. Seitdem arbeitete sie in internationalen Zusammenhängen als Tänzerin und entwickelt ihre eigenen Arbeiten. Zu sehen war sie u.a. in Stücken von Louisa Jacobs, Ka Dietze und zuletzt in Touch Loop von Brandon Gonzalez. Mit ihrem ersten abendfüllenden Solo Memory Fiction (2015) wurde sie nach Essen zum 645 Kilo Tanz Festival eingeladen. Ihr zweite Arbeit Buchkörper (2016) wurde in Freiburg (D) mit der Tanzkompanie OFFSPACE produziert und in Kassel und Basel gezeigt. Im Februar 2018 wird ihr drittes abendfüllendes Tanzstück Okra seine Premiere feiern.

Video Compagnie OFFSPACE mit Zina Vanessen

Johanna Heusser mit dem Stück „Swimming Pool“

Das Stück stellt die Frage nach einem Körper der neutral ist und keine Unterschiede zwischen Geschlechtern macht. Wir setzten uns mit Stereotypen von Mann und Frau Bildern auseinander, brechen sie auf und fügen sie neu zusammen. Alles in Form von Bewegung. Gibt es Bewegungen, die mehr für Männer gedacht sind? Welche Bewegungen gelten als weibliche Bewegungen, und was braucht es, dass eine Bewegung neutral ist? Wie konnotieren wir Bewegungen? Wir inspirieren uns von Xavier le roy, Yvonne Rainer und Mette Ingvartsson, die wie wir finden, sehr spannende Ansätze zum neutralen Körper haben. Arbeitsweisen erneuern sich bei uns ständig. Oft setzten wir uns mit einer unserer Fragestellungen auseinander, improvisieren, diskutieren und probieren aus. Durch herunterbrechen von Wesentlichem, erstreben wir einen simplen Ausdruck in unserem Körper.

Durch physische Übungen und Training, bereiten wir unseren Körper auf die Auseinandersetzung mit dem Thema vor. Es gibt meistens eine Essenz oder eine Szene pro Probe, wo wir uns durch verschiedene Strategien damit auseinandersetzen

Wir möchten gerne tiefer in das Thema einsteigen und ein Stück kreieren mit dem Ziel ein 60 minütiges Stück zu erarbeiten.

Charlotte Böttger mit den Stück We Are Extremely Fortunate

Weitere Tänzerinnen: 
Maija Ripatti
Yeonji Han

 – Unsere Körper muten sich einander zu.
 – Unser Tanz sucht das Risiko von Gewalt und   Zerbrechen.
 – Wir wechseln so oft die Rollen, bis wir am Nullpunkt der Hierarchien ankommen. Denn wir alle sind betroffen.

„We Are Extremely Fortunate“ , das ist der Titel, unter dem drei Performerinnen die physischen Qualitäten von Gewalt und Verletzlichkeit aufeinander treffen lassen. Diese extremen Energien decken Rollenbilder, Verhaltensmuster und Hierarchien unserer Gesellschaft auf. In einer Logik, die sich aus körperlicher Dynamik ergibt, erzählt dieser Tanz von dem Risiko, am Leben zu sein.

Inhalt und künstlerische Umsetzung

Wie kann es sein, dass ein und derselbe Körper das Potential feinster Zartheit und extremster Gewalt in sich trägt?

Wenn es dieses Potential in unseren Körpern und somit in unserer Gesellschaft gibt, welche Bewegung formt es? Welche Art von Energie hat es? Welche Dynamik erzeugt es, wenn wir es aufwecken?

Was in uns – als Performerinnen – bringt dieses Potential zum resonieren?

Das Thema Gewalt auf der einen und Verletzlichkeit auf der anderen Seite sind Qualitäten, die uns mit menschlichen Verhaltensweisen konfrontieren und in uns das Existentielle unseres täglichen am Leben Seins aufwecken.

Körperlich ausgedrückt können diese Qualitäten sehr direkt und unmittelbar für den Zuschauer erlebbar werden. Wir verstehen das Thema Gewalt als eine heftige, lebendige Energie, die uns zwingt hinzuschauen, aufzuwachen und in unser Bewusstsein zu bringen, dass wir alle vom Leben betroffen sind – offen bleibt, wie.

Sicher ist, das wir es sind und dies nicht vergessen sollten.

Wir sind am Leben. Wir sind extrem glücklich. Wir sind in extremer Gefahr. Welche Wahl bleibt uns? Zu fallen und aufzustehen. Zu leben und uns dem Leben zuzumuten. Die tänzerische Umsetzung dieses Themas entsteht durch die Recherche der Bewegungsprinzipien von Aufprall und Angriff, Fallen und Loslassen.

Wir verstehen diese Prinzipien als Kontraste, die zu einer spannungsgeladenen Form führen.

Als Kernelement der Komposition steht das Aufeinandertreffen der Körper. Raum und Zeit werden bestimmt aus dem Kontakt, in den sich die Performerinnen involvieren.

Sie springen sich an, treten einander und kommen zu Fall. Sie tragen sich und lassen ihre passiven, ausgelieferten Körper tragen.

Uns interessiert in dieser Arbeit auf ganz direkte Weise ein sehr physischer, roher Bewegungsstil.

Im Verlauf des Stückes erscheinen immer neue Formationen von Hierarchien. Rollenbilder von Täter und Opfer tauchen auf. Aktionen können als Angriff oder verletzt Sein gelesen werden.

In der Formation des Trios werden alle etablierten Hierarchien und Rollenbilder kurz nach ihrem Erscheinen wieder gebrochen. Es bleibt unklar, wer Schuld trägt oder wer unschuldig ist. Vielmehr wird darauf verwiesen, dass jede dieser Personen zu allem fähig ist und mit ihnen potentiell jeder anwesende Zuschauer, zu allem fähig ist.

Motivation und Hintergrund

Die Idee zu diesem Stück entstand in der Trio-Konstellation Maija Ripatti, Yeonji Han und Charlotte Böttger während unseres gemeinsamen Abschlusses an der TIP-Schule für Tanz, Improvisation und Performance in Freiburg.

Zusammen haben wir ein zehnminütiges Kurzstück erarbeitet, aus dem sich die beschriebene Thematik entwickelt hat.

Aus der anhaltenden Faszination an unseren Grundideen kommt der Wunsch, in der bestehenden Konstellation weiter zu forschen, um ein längeres Stück daraus zu entwickeln.

Dieser Artist in Residence wird unterstützt von

                                                 

Rebecca Mary Narum  (Tanz, Choreografie) mit dem Stück Walking Mandolins II

Weitere Tänzer*innen:

Kai Brügge
Dagmar Ottmann

“Walking Mandolins” is a contemporary dance piece that explores the topics of structure, freedom and restriction and humanities relationship to them individual and collectively. Choreographed by Rebecca Mary Narum there will be 3 dancers from various dance and cultural/personal backgrounds. The movement material will be developed from Rebecca Mary’s latest solo “Walking Mandolins” as the starting point. Through this material we will be challenged to explore the strict structures we (humans) are bound to within religion, society and our self-created ideologies. We will question the paradox of how we are exhausted trying to fulfill our commitment to these preconceived structures yet how it is through their constraints we are also able grow and transcend our own preconceived limits – physically, mentally and emotionally.

Weitere Informationen sehen Sie hier bald

Teaching Artist in Residence

Der Artist in Residence hat die Möglichkeit, vor oder während der Residence einen oder eine Serie Workshops zu unterrichten. Darin vermittelt er/sie einen seiner/ihrer Arbeitsinhalte oder eine Technik, welche er/sie für seine Residence bei zoESpaces geprägt hat. Der Workshop soll einen Beitrag zum Verständnis seines Werkes oder zum Verständnis des Zeitgenössischen Tanzes vermitteln und soll somit auch als einen Beitrag zur Kulturvermittlung Tanz verstanden sein.

Coming up Artist in Residence Januar bis Jun1 2020

Unsere Sponsoren

 

Die Bewerbungen für die Zeitspanne Januar bis Juni 2021 nehmen wir bis zum 20. Dezember 2020 entgegen.

Infos Bewerbung